Artikel vom 17.10.2008 aus der Rubrik Kinderchirurgie |
Operation vom Hodenhochstand beim Kind
Im Normalfall befindet sich der Hoden des Mannes außerhalb des Körpers. Ist dies nicht der Fall, muss dies operativ korrigiert werden.
Während der Schwangerschaft befinden sich bei männlichen Embryos die Hoden noch im Bauch des Babys. Gegen Ende der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt wandern sie dann in den Hodensack. Wandern die Hoden nicht in den Hodensack, kann dies zur Unfruchtbarkeit des Mannes führen. Nicht selten kommt ein männlicher Säugling mit dem so genannten Hodenhochstand zur Welt. Meistens senken sich die Hoden jedoch ohne weitere Therapie nach einiger Zeit von selbst in den Hodensack ab. Tun sie dies nicht, muss der Hodenhochstand operativ behandelt werden.
Der Hodenhochstand wird bei den Kindern durch Abtasten und eine Ultraschalluntersuchung diagnostiziert. Bei der Ultraschalluntersuchung sieht der Arzt, wo im Bauchraum sich die Hoden genau noch befinden. Sie können sowohl in der Leistengegend als auch im Bauchraum "hängen geblieben" sein. Im Normalfall wird die Operation spätestens bis zum zweiten Geburtstag des Jungen durchgeführt. Die Operation kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden, wird aber beide Male in Vollnarkose durchgeführt. Je nachdem, wo genau sich die Hoden noch befinden, wird entweder ein Schnitt an der Leiste oder am Bauch des Jungen durchgeführt. Teilweise kann die Hodenhochstand-Operation auch per Laparoskopie (Bauchspiegelung) erfolgen. Während der Operation wird der Hoden in den Hodensack befördert und so befestigt, dass er nicht wieder in den Bauchraum entweichen kann. Besteht ein beidseitiger Hodenhochstand, kann die Korrektur entweder während einer Operation durchgeführt werden oder der zweite Hoden wird in einem zweiten Eingriff nach unten geholt. Nach Beendigung des Eingriffs wird die Wunde vernäht.
Nach der Operation hat der Junge natürlich Schmerzen und Schwellungen im Hodenbereich. Diese werden durch Schmerzmittel gelindert. Die Fäden werden etwa eine Woche nach der Operation durch den Kinderarzt gezogen. Erst dann darf der Junge wieder duschen. In der ersten Zeit nach der Operation muss er sich körperlich schonen, damit die Naht nicht wieder aufreißt.
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