Artikel vom 17.10.2008 aus der Rubrik Herzchirurgie und Thoraxchirurgie |
Bypassoperation am Herzen
Einige Herzerkrankungen machen nicht nur eine ärztliche Behandlung notwendig sondern auch eine Operation. Eine dieser Herz-Operationen ist die Bypass-Operation.
Es gibt verschiedene Herzerkrankungen, meistens wird jedoch das Herz nicht mehr richtig durchblutet oder arbeitet nicht mit normaler Leistung. Die Patienten bekommen bei körperlicher Anstrengung nicht mehr genügend Luft und haben ein Engegefühl im Bereich der Brust. Patienten, die derartige Symptome schildern, werden meist zuerst per EKG (Elektrokardiogramm) untersucht. Hier werden die Herzströme gemessen und aufgezeichnet. Um herauszufinden, ob und wenn ja wo sich Engstellen in den Herzgefäßen befinden, wird im Anschluss oft eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt. Neben dem Herzultraschall können auch die Blutwerte einiges über die Leistung des menschlichen Herzens aussagen. Stellt sich bei diesen Untersuchungen eine Verengung an den Herzkranzgefäßen heraus, wird meist eine Bypass-Operation durchgeführt.
Die Bypass-Operation erfolgt unter Vollnarkose. Der Brustkorb des Patienten wird mit einem Skalpell geöffnet und so der Zugang zum Herzen ermöglicht. Die Operation kann sowohl am schlagenden als auch am nicht schlagenden Herzen durchgeführt werden. Entscheidet sich der Operateur für die Operation am nicht schlagenden Herzen, muss eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden, die die Arbeit des Herzens für die Dauer der Operation übernimmt. Für den Patienten stellt diese Form die weitaus schlimmere dar. Der Bypass dient als eine Art Brücke zwischen einem gesunden und dem verschlossenen Blutgefäß. Bei der Herz-Bypass-Operation wird ein Gefäß aus dem Körper des Patienten entnommen. Dieses wird mit der Aorta und der Stelle hinter dem verengten Gefäß verbunden, so dass über diese "Brücke" nun das Blut fließen kann. Bei mehreren verengten Stellen können auch mehrere Bypässe gelegt werden. Wurde eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, wird sie jetzt abgestellt und das Herz nimmt im Normalfall seine normale Arbeit wieder auf. Da sich noch Wundsekret bildet, wird eine Drainage in die operierte Stelle gelegt und das Sekret nach außen abgeleitet. So kann es sich nicht im Operationsgebiet sammeln. Die Operation ist nun beendet und der Brustkorb wird wieder vernäht. Anschließend wird der Patient zur Beobachtung auf die Intensivstation gebracht. Die Drainage kann einige Tage nach der Operation wieder gezogen werden.
Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt erfolgt meist eine Behandlung in einer Rehabilitationsklinik.
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