Artikel vom 17.10.2008 aus der Rubrik Herzchirurgie und Thoraxchirurgie |
Operation an der menschlichen Lunge
Die Lunge gehört zu den Atmungsorganen des Menschen. Bestehen bei einem Menschen Schmerzen im Brustkorb, blutiger Auswurf beim Husten und Luftnot, kann dies auf eine ernste Lungenerkrankung schließen lassen, die teilweise operativ versorgt werden muss.
Die eingeatmete Luft gelangt von der Nase in den Rachen und von dort weiter über die Luftröhre und die beiden Hauptbronchien bis zur Lunge. Die menschliche Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, die sich im Brustkorb auf der linken und rechten Seite befinden. Jeder Lungenflügel besteht aus mehreren Lungenlappen. Das Brustfell überzieht Lunge und Brusthöhle und hat die Aufgabe, die Beweglichkeit der Lunge zu sichern. Die Lungenarterie bringt das verbrauchte sauerstoffarme Blut zur Lunge. Dort wird es mit Sauerstoff angereichert und über die Lungenvene zum Herzen zurückbefördert.
An der Lunge gibt es einige teils ernsthafte Erkrankungen, die je nach Ausmaß eine operative Therapie nach sich ziehen. Ein Beispiel ist hier das Bronchialkarzinom, eine bösartige Krebserkrankung der Lunge. Der Tumor verschließt hier einen Ast der Bronchien oder wächst in das Gewebe der Lunge. Der Patient spürt dies zum Beispiel durch Atemnot, Schmerzen im Lungenbereich oder blutigen Auswurf beim Husten. Der Arzt diagnostiziert diese Erkrankung durch eine Röntgenaufnahme und eine Computertomografie. Die Operation erfolgt in jedem Fall unter Vollnarkose. Je nach Ausmaß des Tumors müssen ein ganzer Lungenflügel oder nur ein Lungenlappen entfernt werden, um die Ausbreitung des Tumors zu stoppen. Trotz Operation mit meist anschließender Chemotherapie bestehen hier nur geringe Chancen auf komplette Heilung.
Einige lebensbedrohliche Lungenerkrankungen wie die Mukoviszidose oder die COPD (chronisch obstruktive Lungenkrankheit) machen eine Lungentransplantation notwendig, damit der Patient überleben kann. Bei der Operation in Vollnarkose wird der Brustkorb geöffnet und der kranke Lungenflügel oder Lungenlappen des Patienten entfernt. Das Organ eines Fremdspenders wird dann an die Blutgefäße angenäht, so dass es die Funktion des entnommenen Organs weiterführen kann. Während der Operation erfolgt die Beatmung über den gesunden Lungenflügel. Müssen beide Lungenflügel ersetzt werden, wird zuerst über einen Lungenflügel beatmet und der andere ersetzt. Schließlich wird über den transplantierten Lungenflügel beatmet und dann der andere Bereich ersetzt. Ist die wechselseitige Beatmung nicht möglich, muss der Patient für die Zeit der Operation an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden.
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